Dienstag, 19. Januar 2010

ein Sombrero am Tag



man muss sehr geschickt sein um sombreros mit der Hand zu flechten. Diese alte Frau beherrscht es, arbeitete frueher in einer Hutfabrik, das Material wurde nach u. nach Maschinen produziert, Handarbeit wurde selbst in einem Niedrig-Lohnland wie Mexico uninteressant. Diese alte Frau sitzt jetzt bei gutem Wetter auf der Strasse wo sie ihr bescheidenes Haeuschen hat, jeden Tag an der Mauer im Schatten u. flechtet einen Hut, einen am Tag. Eine Tochter geht am Wochenende dann auf den Markt u. verkauft die Huete an Gringos, welche diese Arbeit zu schaetzen wissen.

sechs Monate spaeter hatte ich wieder in dieser Kleinstadt, etwa 300 km von hier zu tun. Ich hatte ein kleines Geschenk dabei, ein Foto auf Papier gedruckt mit einem rustikalen Holzrahmen fuer die alte Frau welche sich vor einiger Zeit ablichten liess, einen sombrero mit der Hand flechtend. Sie war sehr erfreut u. lud mich ein in ihr sehr bescheidenes Haus zu kommen. Ich lernte auch eine ihrer Toechter kennen, eine Frau, ebenfalls schon im reiferen Alter. Ihre Enkelkinder arbeiten im selben Dorf, besuchen sie fast taeglich. Ich fragte die beiden hoeflich ob sie mir erlauben ein paar Fotos in ihrem Haeuschen zu machen. Sie hatten nichts dagegen, ganz im Gegenteil .....

So wie diese Haeuser sind viele in San Pancho, vor allem in dem gemischten Industrie- u. Wohnviertel. Und schon irgenwie wieder kurios, in San Pancho ist es wo Mexicos Ex-Praesident (2000 - 2006) Vicente Fox u. "Martita" seine immer Geld hungrige Gattin ihre Super-Ranch haben. In allem nur vorstellbaren Luxus u. abgeschirmt "vom Volk" wohnen.

Bei der Rueckfahrt nach Guadalajara dachte ich ueber die verschiedensten Dinge nach, unter anderem wer wohl zufriedener lebt, Fox u. Gattin, 24 Std. beschuetzt u. sicherlich immer noch viele Feinde oder diese beiden alten Frauen in ihrem Haeuschen mit den Waenden ohne Putz, alten halb-kaputten Moebel u. mit ihrem einfachen Altar der heiligen Jungfrau von Guadalaupe. Die paar sombreros die sie in der Woche machen reichen zum essen, die Enkel helfen mit dem Rest aus .....

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